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Demokratie und Aktion

AfD-Pforzheim lädt bekennenden Antisemiten ein : Skandal um Gedeon-Auftritt in Pforzheim

Bild: Auch die IgR demonstrierte gegen den Gedeon-Auftritt in Pforzheim

Auch die IgR demonstrierte gegen den Gedeon-Auftritt in Pforzheim

Dieses mal scheut man sich bei der lokalen AfD nicht in Pforzheim davor, einen Antisemiten als Redner einzuladen, während man doch behauptet „keine Nazi-Partei zu sein."?
Dazu stellte u.a. Manfred Gerstenfeld fest, dass Gedeons Denken über „einige beiläufige antisemitische Äußerungen" hinausgehe. „Er hat im Lauf der Jahre eine detaillierte Verschwörungstheorie über Juden aufgebaut." Das Judentum sei der innere und der Islam der äußere Feind des christlichen Abendlandes. Holocost-Leugner wie Horst Mahler oder David Irving setzte Gedeon, Autor mehrerer Bücher, mit „verfolgten Dissidenten" gleich.
Reaktionen dazu kamen von fast allen politischen Parteien, so von Bündnis 90/Die Grünen und der lokalen SPD:
Die SPD in Pforzheim/Enzkreis hat den Auftritt von Wolfgang Gedeon am 19. Juni in Pforzheim als „handfesten, politischen Skandal" bezeichnet.
Der Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Singen verbreite nachgewiesen antisemitische Äußerungen und Schriften. Er sei mittlerweile fraktionsloser Politiker im Stuttgarter Landtag, beim AfD-Kreisverband Pforzheim/Enzkreis werde ihm aber der rote Teppich ausgerollt, zeigten sich Katja Mast (SPD-Bundestagsabgeordnete), Frederic Striegler (SPD-Kreisvorsitzender Pforzheim) und Paul Renner (SPD-Kreisvorsitzender Enzkreis) empört.
„Dieser Termin verdeutlicht, welche Haltung die AfD-Vertreter sowohl im Kreis, Stadtrat, als auch die Abgeordneten bei uns vor Ort haben. Das ist absolut instinktlos. Schlimmer noch: Hier werden Haltungen salonfähig gemacht, die den Zusammenhalt und unsere Demokratie gefährden. Dagegen werden wir uns immer entschieden einsetzen", so Mast, Striegler und Renner.
Der AfD-Abgeordnete Gedeon habe auch „Erscheinungen wie David Irving und Horst Mahler" den Status eines Dissidenten verliehen. Dann behaupte Gedeon, er sei niemand, der antisemitisch denke. Er würde sogar das Existenzrecht Israels befürworten. Gleichzeitig habe der AfD-Landtagsabgeordnete in Interviews seine kruden Aussagen dadurch relativieren wollen, in dem er erklärte, ‚ich bin kein Antisemit, ich bin nur Antizionist‘. Rülke wörtlich: „Was ist denn ein Antizionist anderes als jemand, der das Existenzrecht Israels infrage stellt?"
Auch Gunter Krichbaum, CDU-MdB kritisierte dazu: „Bei Veranstaltungen, bei denen Antisemiten ein Forum gegeben wird, ist eine rote Linie überschritten", erklärte Krichbaum und kritisisierte die Gedeon-Veranstaltung, die offiziell nicht im Terminkalender des AfD-Kreisverbandes erschien ist.. Auch FDP-Politiker hatten gleichzeitig die Gedeon-Veranstaltung als „Schande" und Geschmacklosigkeit scharf kritisiert. Gedeon hatte u.a .den Holocaust als „Zivilreligion des Westens" bezeichnet und damit relativiert.."Wer einen derartigen Rassisten ,Antisemiten und Frauenfeind einlädt, der sei keine Alternative für Deutschland".
Vor der gutbürgerlichen Gaststätte im Industriegebiet Wilferdinger Höhe hatte sich eine kleine Gruppe von Demonstranten - auch von der Initiative gegen Rechts Pforzheim versammelt, die mit einem Plakat gegen den Auftritt demonstrierten „Kein Schlupfwinkel für Antisemiten „ lautete der ironische Satz auf dem Plakat..
Es wurde aber allgemein bedauert, dass leider nur sehr wenige Gegendemonstranten gekommen waren, auch nicht von den Kritikern der grossen Parteien.. Vor dem Lokal eines Sportvereins standen mehrere Nobelkarossen u.a. ein heller Maserati, der einem offenbar rechtsorientierten Immobilienverwalter aus dem Enzkreis und ehemaligen REP-Anhänger gehören soll, der früher auch in der lokalen Gastroszene eine „feste Grösse" war..
Bewacht wurde die Veranstaltung von kräftigen Herren eines Sicherheitsdienstes mit dunklen Sonnenbrillen ,die auch das Plakat „in Augenschein" nahmen.

 

 

20.06.2017

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